Wald-Michelbach

Wald-Michelbach

Wald-Michelbach im Odenwald ist mit einer Fläche von über 74 km² die flächenmäßig größte Gemeinde im südhessischen Kreis Bergstraße, noch vor der Stadt Lampertheim.

 

Name

Nicht zu verwechseln ist der Ort mit dem namensähnlichen Waldmichelbach, einem Ortsteil der Gemeinde Bessenbach im bayerischen Landkreis Aschaffenburg.

 

Nachbargemeinden

Wald-Michelbach grenzt im Norden an die Gemeinde Grasellenbach, im Osten an die Gemeinde Mossautal und die Stadt Oberzent (beide im Odenwaldkreis), im Süden an die Stadt Eberbach (Stadtteil Brombach) und die Gemeinden Heddesbach und Heiligkreuzsteinach (alle drei Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) sowie im Westen an die Gemeinden Abtsteinach, Mörlenbach und Rimbach.

 

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Wald-Michelbach setzt sich aus folgenden Ortsteilen bzw. Gemarkungen zusammen

  • Kerngemeinde Wald-Michelbach mit den nordwestlich anschließenden Weilern Ober-Mengelbach und Stallenkandel. Im Süden schließen sich die Weiler Spechtbach, Kuhklingen und Seckenrain an und am Ulfenbach im Südosten Straßburg; auch St. Maria in Lichtenklingen, zwischen Hardberg (593 m) und Stiefelhöhe (584 m) ganz im Südwesten gelegen, gehört noch zur Wald-Michelbacher Gemarkung
  • Im Westen der Gemeinde liegen Kreidach und Siedelsbrunn
  • Im Süden liegen Ober-Schönmattenwag und Unter-Schönmattenwag mit Frankel, Korsika, Ludwigsdorf, Holmbach, Schönbrunn und Flockenbusch
  • Im Osten grenzt Aschbach mit dem ehemaligen Dürr-Ellenbach an
    Nördlich der Kerngemeinde schließen Hartenrod und Gadern an, gefolgt von Affolterbach und Kocherbach

 

Geschichte

Das Bestehen des Ortes lässt sich unter dem Namen Michilnbach urkundlich zurückverfolgen bis in das Jahr 1238. Damals war hier von einer ecclesia (Kapelle oder Kirche) die Rede. Diese war dem Laurentius geweiht. Das Kloster Lorsch hatte bereits Besitzungen im Gebiet von Wald-Michelbach, ohne dass der Ortsname in den erhaltenen Kloster-Dokumenten genannt wird. Auf dem Gelände der heutigen evangelische Kirche befand sich die Burg Wald-Michelbach, die wahrscheinlich im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet wurde. Der untere Teil des Kirchturms ist wahrscheinlich mit dem Wohnturm eines Adelssitzes identisch, von dem in einem Vertrag von 1264 als „Herrenhof des Abtes“ die Rede ist. An der Nordwestecke des ehemaligen Burggeländes stand bis 1863 die Ruine eines Zentturms, der 1693 durch Franzosen zerstört worden war.

Ab 1264 gehörte der Ort zur Kurpfalz und war zeitweise Lehen der Schenken von Erbach und anderen. Nach der Auflösung der Kurpfalz 1803 kam Wald-Michelbach an Hessen-Darmstadt und war bis 1821 Sitz einer Amtsvogtei. Ebenso war der Ort ab 1853 Sitz eines Landgerichts, ab 1879 des Amtsgerichts Wald-Michelbach, das 1968 aufgelöst wurde. Danach gehörte Wald-Michelbach zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Fürth.

Seit 1901 war Wald-Michelbach Station der Überwaldbahn, einer Eisenbahnverbindung von Wahlen nach Mörlenbach. Dort bestand ein Anschluss an die Weschnitztalbahn. Die Strecke wurde 1983 für den Personenverkehr und 1994 für den Güterverkehr stillgelegt.

Quelle: wikipedia.org