„30 Jahre Tschernobyl – Mahnung bei Energiewende nicht nachzulassen“

Am gestrigen Dienstag jährte sich die Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal

auch wenn das Hessische AKW Biblis seit 2011 vom Netz genommen wurde, bleiben die Folgen der hessischen Landespolitik noch lange erhalten.
Allein in der letzten Woche hat sich der Landtag zweimal mit dem Atomkraftwerk beschäftigen müssen. Zum einen mit dem beschönigenden Bericht
von Schwarz-Grün zur rechtsfehlerhaften Abschaltung, die dem hessischen Steuerzahler noch teuer zu stehen kommen kann.
Zum anderen mit Schlampereien des Kraftwerksbetreibers RWE bei der Dokumentation der Sicherheitskontrollen.
Das ausgerechnet die grüne Umweltministerin Hinz dies der Öffentlichkeit über ein Jahr verschwieg, stärkt nicht gerade das
Vertrauen der Bevölkerung in den langwierigen Rückbauprozess des AKW Biblis.

Hier ist Transparenz und direkte Information zwingende Voraussetzung für das Vertrauen insbesondere vor Ort.

Auch in Deutschland sind am heutigen Tag noch acht Atomkraftwerke in Betrieb. Erst 2022 wird das letzte Kernkraftwerk vom Netz genommen.
Wäre der rotgrüne Atomkonsens von Schröder und Fischer nicht von Merkel 2010 einkassiert worden, gäbe es 30 Jahre nach Tschernobyl
bereits heute in Deutschland keine Atomkraft mehr. Leider brauchten Merkel und Co. erst noch Fukushima, um das Risiko dieser Technik richtig einschätzen zu können.
Ich befürchte, Rückbau und die Suche nach einem Endlager wird noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Dabei muss auch Kostenfrage für den Rückbau und Endlagerung beantwortet werden – eine Mehrbelastung der Steuerzahler ist mit uns nicht machbar, schließlich haben die Automkonzerne in den letzten Jahrzehnten Milliarden Gewinne gemacht.

Die Größte Gefahr lauert aber im benachbarten Ausland. Gerade mit Blick auf die unsicheren Atomkraftwerke in Frankreich und Belgien
müssen wir zeitnah zu einem gemeinsamen europäischen Weg von der Atomkraft hin zu Erneuerbaren Energien kommen.

Der Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl muss uns allen eine Mahnung sein, mit den Anstrengungen für eine dezentrale
und erneuerbare Energieerzeugung nicht nachzulassen.